Gegen Ernteausfälle: Getreide-Forschung bei Merfeld

Die Landwirtschaftskammer bei uns in Coesfeld ist deshalb aktuell auf der Suche nach Getreide- und Anbaupflanzen, die besonders gut mit Dürre-Zeiten klar kommen, ohne dass es heftige Ernteausfälle gibt. Und dazu hat sie ein Testfeld am Feldweg in Merfeld angelegt. Bastian Lenert von der Landwirtschaftskammer Coesfeld erklärt, was in Merfeld genau passiert.

Wir alle erinnern uns noch an den extrem heißen und trockenen Sommer im vergangenen Jahr - der "Jahrhundert-Sommer 2018"! In diesem Jahr ist der Sommer zwar nicht ganz so heiß, aber fast genauso trocken. Landwirte haben damit extrem zu kämpfen. Es regnet viel zu wenig. Und viele Pflanzen auf den Feldern verkümmern, vertrocknen dadurch oder bringen nur spärliche Früchte und Samen. In diesem Jahr sind ja beispielsweise Mais-Pflanzen klein und karg im Kreis. Da gibt es deutlich weniger für die Landwirte zu ernten.


Die Landwirtschaftskammer bei uns in Coesfeld ist deshalb aktuell auf der Suche nach Getreide- und Anbaupflanzen, die besonders gut mit Dürre-Zeiten klar kommen, ohne dass es heftige Ernteausfälle gibt. Und dazu hat sie ein Testfeld am Feldweg in Merfeld angelegt. Bastian Lenert ist Pflanzenberater bei der Landwirtschaftskammer in Coesfeld und forscht hier. Das Versuchsfeld sieht aus der Vogelperspektive aus wie ein Schachbrett (siehe Foto), in den einzelnen Parzellen haben die Experten verschiedene Getreidearten und -sorten angebaut, um zu vergleichen, wie gut sie hier auf dem sehr sandigen, schnell austrocknenden Boden bei Merfeld wachsen. Ideale Bedingungen, um Pflanzen auf Trockenheit zu testen. Sandiger Boden hält Wasser schlecht, es versickert schnell und ist für die Nutzpflanzen-Wurzeln dann nicht mehr erreichbar. Das Testfeld bei Merfeld ist für genau diese Versuche übrigens das einzige Testgelände in ganz Nordrhein-Westfalen und deswegen besonders wichtig.


Was die Dürre-Sommer angeht, hat dieses Testfeld bei Merfeld vor allem zwei Erkenntnisse bisher gebracht: Es gibt beispielsweise bestimmte Bodenbearbeitungsstrategien, die angewandt werden, damit Pflanzen bei Trockenheit ein paar Tage länger durchhalten und überleben. Landwirte lockern den Boden deswegen mehr in der Tiefe, statt mit dem Pflug den gesamten Boden aufzulockern, ihn zu öffnen und anders zu schichten. Diese Infos gibt die Landwirtschaftskammer dann an die Landwirte weiter, die mit dem Wissen Ernteausfälle besser verhindern können. Die zweite Erkenntnis ist, dass Winterroggen in Dürrezeiten besser überlebt als der Winterweizen. Dagegen ist Winterweizen in feuchten Jahren vorteilhaft.

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