KREIS: Grüne stellen Positionspapier vor

Die Grünen-Kreisverbände aus dem Münsterland haben dazu jetzt ein Positionspapier veröffentlicht. Darin fordern sie die Endlagersuche weiter voranzutreiben, gleichzeitig aber auch alle Kernkraftwerke und Produktionsstätten, die mit Atomenergie zu tun haben, sofort stillzulegen. Dazu gehört zum Beispiel auch das Zwischenlager in Ahaus im Nachbarkreis Borken. Große Tongestein-, Granit- und Salzvorkommen sind wichtige Voraussetzungen für ein Atommüll-Endlager. Rund 90 Gebiete in Deutschland erfüllen diese zumindest teilweise. Der atompolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Hubertus Zdebel aus der Nachbarstadt Münster hält es für unwahrscheinlich, dass in dem aufgelisteten Gebiet im Kreis Coesfeld ausreichend Gestein und Salz vorhanden sind. Dazu seien aber weitere wissenschaftliche Untersuchungen nötig. Der SPD-Landtagsabgeordnete André Stinka aus Dülmen sieht das ähnlich. Doch egal wo das Endlager letztendlich hinkommt: Wichtig sei dann auch, die Menschen der betroffenen Region einzubeziehen. Wissenschaftliche Untersuchungen und sachliche Diskussionen statt emotionale Debatten, fordert der FDP-Landtagsabgeordnete Henning Höne aus Coesfeld. Es sei nachvollziehbar, dass niemand sich den Atommüll vor der eigenen Haustür wünscht, die Hauptsache sei aber, dass er sicher gelagert ist. Ob sich das Münsterland tatsächlich als Standort eignet, bezweifelt der CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann aus Havixbeck. Die Gebiete auf der Liste hier seien zu dicht besiedelt. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Michael Espendiller aus dem Nachbarkreis Borken schlägt einen anderen Ansatz vor: In Kernreaktoren der sogenannten vierten Generation ließe sich bestehender Atommüll weiterverwenden und durch moderne Technik weniger gefährlich machen. In spätestens zehn Jahren soll ein Standort für das Atommüll-Endlager gefunden sein.