KREIS: Keine verkaufsoffenen Sonntage im Advent

Im Kreis Coesfeld müssen die Geschäfte an den Adventssonntagen und am Sonntag nach Neujahr geschlossen bleiben. Das hat das Oberverwaltungsgericht in Münster heute entschieden.

Das Land hatte fünf Sonntage ermöglichen wollen, wegen der Coronakrise auch ohne Fest als Anlass. Das sollte Kundenströme in der Pandemie entzerren. Für das Gericht ist das Argument nicht nachvollziehbar. Im Gegenteil: Mangels Freizeit-Alternativen könnten verkaufsoffene Sonntage besonders viele Menschen in die Innenstädte ziehen. Jutta Schultz, Geschäftsführerin von Verdi im Kreis Coesfeld und dem Münsterland, sieht die Linie der Gewerkschaft bestätigt. Es gehe darum, die Mitarbeiter vor ausufernder Sonntagsarbeit und einem erhöhten Infektionsrisiko zu schützen. Die Menschen könnten außerdem das Geld nur einmal ausgeben. Verkaufsoffene Sonntage seien nicht der Umsatz-Retter. Enttäuscht sind dagegen die heimische Industrie- und Handelskammer und der Handelsverband. Viele Händler hätten darauf gehofft, durch die verkaufsoffenen Sonntage zumindest einen Teil der Verluste in der Corona-Krise wieder reinzuholen. Das Weihnachtsgeschäft sei die wichtigste Zeit im Jahr. Damit entscheide sich für viele Händler, ob sie das Krisenjahr überstehen.

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