KREIS: Reaktionen auf Konjunkturprogramm
Veröffentlicht: Donnerstag, 04.06.2020 12:36
Im Kreis Coesfeld diskutieren Sie, ob das Konjunkturprogramm wirklich geeignet ist die Wirtschaft wieder anzukurbeln.
Wirtschaftswissenschaftler Aloys Prinz von der Uni Münster ist zuversichtlich. Die niedrigere Mehrwertsteuer verbessere die Kauflaune. Ein Vorteil sei, dass sie alle Menschen entlaste. Die Bundesregierung will die Mehrwertsteuersätze ab Juli für ein halbes Jahr senken. Den vorgesehen Familienbonus von 300 Euro bewertet der Wirtschaftswissenschaftler ebenfalls positiv. Die Summe könne zwar kaum ausgleichen, was Familien durch die Coronakrise zusätzlich leisten mussten, aber sie sei eine Anerkennung. Die höheren Zuschüssen für den Kauf von Elektroautos haben seiner Meinung nach vorwiegend einen Umwelteffekt, der wirtschaftliche Effekt sei begrenzt. Die größten Umsätze mache die Branche nach wie vor mit Diesel- und Benzinautos. In dem Bereich könnte allerdings die niedrigere Mehrwertsteuer das Geschäft ankurbeln. Auch Städte und Gemeinden will das Konjunkturprogramm entlasten. Der Bund will bis zu 75 Prozent der Unterkunftskosten für Sozialhilfeempfänger übernehmen. Das ist für Bürgermeistersprecher Richard Borgmann aus Lüdinghausen ein wichtiges Signal. Die Coronakrise belaste Städte und Gemeinden gleich mehrfach: Kita-Beiträge von Eltern sind ausgefallen, es entstehen zusätzliche Hygienekosten in Schulen und die Einnahmen durch die Gewerbesteuer brechen ein. Allein in Lüdinghausen beläuft sich das Steuerminus mindestens auf 3 Millionen Euro in diesem Jahr.