MÜNSTER: Morgen Sondersitzung zu Geiselnahme

Der bei einer Geiselnahme im Gefängnis in Münster erschossene Täter ist offenbar geistig verwirrt gewesen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht des NRW-Justizministeriums.


Er soll zu der Mitarbeiterin, die er als Geisel genommen hatte, gesagt haben: «Er sei der Sohn der Jungfrau Maria und müsse - wie eine Figur in dem Film «Thor» - zu einem Feld an einem roten Haus in Spanien, um einen Hammer zu holen und mit diesem Hammer das Coronavirus zu besiegen». Der Bericht nennt auch Details zu den Schüssen, die Polizisten am vergangenen Freitag abfeuerten. Der Häftling habe die Mitarbeiterin mit einer angespitzten Zahnbürste am Hals gezwungen, mit ihm auf das Spezialeinsatzkommando zuzugehen. Beamte hätten daraufhin gezielt geschossen. Der SPD reichen die bisherigen Informationen nicht. Sie will morgen in einer Sondersitzung im Landtag wissen, ob der bauliche Zustand der JVA in Münster die Geiselnahme begünstigt hat. Um einen Neubau gibt es schon lange Streit.