Typisch westfälisch!
Humorvoll und echt münsterländisch ist der Kiepenkerl.
Aber woher kommt der Name "Kiepenkerl"?
Es handelt sich dabei um die Berufsbezeichnung für einen in Westfalen früher weit verbreiteten Typus des fahrenden Händlers. Das Gebiet, in dem er aufgetreten ist reichte vom südlichen Sauerland bis Hamburg.
Seinen Namen hat er von der Kiepe, dem großen Holzkorb, in der er früher seine Waren getragen hat. Der Kiepenkerl versorgte die Stadtbevölkerung mit Nahrungsmitteln wie Geflügel, Eiern und Milchprodukten; er wanderte allerdings auch in die Gegenrichtung und brachte Handwerkswaren, Salz und – ganz wichtig – Nachrichten in die Dörfer und auf die Höfe. Schlagfertig und keineswegs wortkarg berichtete er von Neuigkeiten aus der Nachbarschaft und verabschiedete sich mit einem herzlichen "gued gaohn".
Teilweise verkaufte er seine Waren, teilweise tauschte er sie auch, zum Beispiel Salz gegen Nahrungsmittel. Zu seinem Auftreten gehörte auch seine Tracht. Traditionell trug der Kiepenkerl ein langes blaues Hemd, ein rotes Halstuch, eine Kappe und robuste Schuhe. Dass er Holzschuhe getragen haben soll, ist wohl eher der Folklore zuzuschreiben, kam aber auch vor. Zu seiner Tracht gehörte auch ein Knotenstock, der einmal als Wanderstab und andererseits als Messlatte diente. Eine Pfeife kommt auch vor - sie diente der Insektenabwehr durch beständiges Räuchern.
Die Gesellschafter und Gründungsväter haben sich damals für den Namen "Kiepenkerl" entschieden, weil er die Verbundenheit zur Heimat, zum Kreis Coesfeld und Münsterland, transportiert. Das Radio aus der Nachbarschaft, das Radio aus dem Kreis Coesfeld und für den Kreis Coesfeld: Radio Kiepenkerl.