DÜLMEN: Dülmener bei den World Transplant Games

Wenn es um Organspende geht, wird das Thema oft erst dann präsent, wenn man selbst betroffen ist. Marcus Nagel aus Dülmen lebt mit einer Spenderniere – und genau deshalb möchte er ein Zeichen setzen.

© Radio Kiepenkerl

Ab heute nimmt der 58-Jährige an den World Transplant Games in Dresden teil – den Weltmeisterschaften für organtransplantierte Sportlerinnen und Sportler.


Für das deutsche Team geht Marcus Nagel in gleich zwei Disziplinen an den Start: im Badminton (Einzel und Doppel) sowie im Rennradfahren. Los geht es für ihn sportlich am Mittwoch mit dem 30-Kilometer-Straßenrennen auf dem Rennrad.


Doch es geht ihm um mehr als nur sportliche Erfolge. Nagel möchte zeigen, dass ein Leben mit einem Spenderorgan nicht nur möglich, sondern auch leistungsfähig ist: „Ich will beweisen, dass auch Organtransplantierte sportliche Höchstleistungen erbringen können.“ Gleichzeitig nutzt er die Aufmerksamkeit, um für mehr Organspenden zu werben.

Sein Appell richtet sich auch an die Politik: Nagel spricht sich klar für die sogenannte Widerspruchsregelung aus – ein Modell, bei dem jeder automatisch als Organspender gilt, es sei denn, er oder sie widerspricht aktiv. „Das würde die Zahl der Organspenden deutlich erhöhen“, ist er überzeugt.


Die World Transplant Games bringen Menschen aus aller Welt zusammen, die mit einem Spenderorgan leben – und zeigen eindrucksvoll, wozu der menschliche Körper mit der richtigen medizinischen Versorgung und viel Lebenswillen fähig ist. Marcus Nagel ist mittendrin – als Athlet, Botschafter und Mutmacher.