KREIS: Beerdigungen von Corona-Opfern bleiben ungewöhnlich

Über 70 Menschenleben hat das Coronavirus im Kreis Coesfeld schon gefordert. Johannes Hammans von der katholischen Anna-Katharina-Gemeinde in Coesfeld hat selbst schon einige Opfer beerdigen müssen. Heute bittet der Rat der europäischen Bischofskonferenz darum an die Opfer der Corona-Pandemie zu erinnern.

"Das ist das große Drama"

Jeden Tag in der Fastenzeit ist ein anderes europäisches Land an der Reihe, heute ist es Deutschland.

Der Trauerprozess bei Angehörigen von Corona-Opfern verläuft anders, sagt Hammans: "Sehr häufig sind Angehörige selbst in Quarantäne. Sie müssen warten, und das ist das große Drama: Sie können den Verstorbenen nicht mehr sehen, können nicht Abschied nehmen." Das erschwere den Trauerprozess ungemein.

"Ich schaue in die Gesichter der Menschen, kann aber nichts erkennen"

Beerdigungen mit Maske sind für Johannes Hammans immer noch ungewöhnlich: "Ich schaue in die Gesichter der Menschen, aber kann nicht erkennen, ob sie lachen oder weinen, ob sie zustimmen oder ablehnen." Er lebe davon, dass er in den Ansprachen eine Rückmeldung bekomme. "Gerade bei Beerdigungen ist das wichtig um zu wissen: Treffe ich den richtigen Ton?"

 

Hammans wird heute in seinem Gottesdienst, wie in vielen anderen Gottesdiensten im Kreis Coesfeld auch, in den Fürbitten an die Verstorbenen der Corona-Pandemie erinnern und für sie und ihre Angehörigen beten.

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