KREIS: Reinigungen kämpfen mit hohen Energiekosten
Veröffentlicht: Samstag, 08.10.2022 07:15
Betriebe im Kreis Coesfeld versuchen einzusparen was geht, um hohe Energiekosten zumindest etwas abzufedern. Doch das ist vor allem für Reinigungen kaum möglich, denn sie brauchen für ihre Arbeit viel Energie. Das hat Konsequenzen.

Die Textilreinigung Evelt in Billerbeck streicht kurzum Tage. Seit der Pandemie hat das Team nur an drei Tagen in der Woche geöffnet. Im Winter öffnet die Reinigung nur noch an zwei Tagen. Klar ist schon: Im Oktober erhöhen sich die Preise pro Stück um die 60 Cent. Genau davor schreckt die Reinigung Lemm in Ascheberg noch zurück. Es sei nicht so einfach, die Kosten auf die Kunden zu übertragen. Große Sorgen vor der Zukunft macht sich auch die Reinigung Patberg in Lüdinghausen. Noch sei der Kundenstamm treu, wie lange noch, sei die Frage. Denn jeder spare Geld. Die Wäscherei-Mangel von Sabine Struck in Olfen hat die Preise leicht angehoben. Noch zahlen die Kunden das Plus. Wie das Team verfährt, wenn die Preise noch weiter steigen, sei ungewiss.
Auswirkungen auf Krankenhäuser, Altenheime, Hotels
Textilreinigungen und Wäschereien im Kreis versorgen aber auch Krankenhäuser, Altenheime, Hotels und Haushalte mit frischer Wäsche. Auch auf sie wirken sich die explodierenden Preise aus. Gerade im Bereich Wäsche Energie einzusparen, ist nicht möglich. Sagen die Christophorus-Kliniken in Coesfeld, Dülmen und Nottuln. Denn gerade bei der Krankenhauswäsche gelten hohe hygienische Standards. Es gibt beispielsweise Regeln, wie oft die Kleidung der Pfleger oder die Betten gewechselt werden müssen. 22 Prozent nimmt die Wäscherei mehr fürs Waschen. Auch für Hotelwäsche nehmen die Wäschereien mehr Geld. Das Montana-Hotel in Senden zahlt bis zu 12 Prozent mehr, im Gegenzug hat es die Preise für Gäste erhöht. Das Hotel Rosenboom in Nottuln plant die Zimmerpreise im Januar zu erhöhen, um die höheren Wäschereikosten abzufedern. Und das Hotel Brauhaus Stephanus in Coesfeld will die Preise bis zum Jahresende stabil halten. Wie es dann weitergeht, bleibt abzuwarten.
Der Deutsche Textilreinigungsverband fordert von der Bundesregierung, dass die Textilreinigungen und Wäschereien zu den Unternehmen gehören sollten, die bei der Gasversorgung Vorrang haben sollten.