KREIS: Wirtschaftswissenschaftler zu teureren Bahntickets

Wie soll die Verkehrswende gelingen, wenn Fahrtickets immer teurer werden? Der Verkehrsverband Rhein Ruhr hat angekündigt Ticketpreise zu erhöhen. Die Politik streitet seit Wochen darüber, den Preis für das Deutschlandticket anzuheben.

Wirtschaftswissenschaftler Aloys Prinz von der Uni Münster sagt, um die Verkehrswende zu schaffen, kann es nur Schritt für Schritt gehen. Es brauche Infrastrukturinvestitionen im Bereich des ÖPNV und bei der digitalen Infrastruktur und der Dschungel im ÖPNV müsse endlich aufgelöst werden, wenn es nicht anders geht durch digitale Verbindungen. Es gebe noch viele Baustellen, bevor mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und auf Bus und Bahn umsteigen, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Aloys Prinz von der Uni Münster. Dass jetzt der Verkehrsverbund Rhein Ruhr seine Ticketpreise erhöht, sei unter anderem aufgrund der Inflation erwartbar gewesen. Und auch ein teureres Deutschlandticket, findet der Wirtschaftswissenschaftler nicht grundsätzlich verkehrt. "Man sollte sich sorgfältig überlegen wofür man die Mittel, die man nur einmal verwenden kann, nutzt. Gegen eine gezielte Entlastung von Menschen mit geringem Einkommen ist definitiv nichts einzuwenden, aber warum muss das gerade über die Tickets erfolgen, da gibt andere Möglichkeiten, die über Einkommenstransfers laufen, die viel zielgenauer und wirksamer wären." Außerdem mache es erst Sinn einen größeren Anreiz für den Umstieg auf die Bahn zu schaffen, wenn Geld in die Infrastruktur geflossen sei, damit die Bahn pünktlicher und attraktiver werde. Zur Zeit seien diese Voraussetzungen noch nicht gegeben. Der Weg zur Klimawende sei noch lang, zumindest mit Blick auf Straße und Schienen, sagt der Wirtschaftswissenschaftler.